Hier erzählt Heidi, wie sie es sieht

Jetzt werde ich mal erzählen, wie ich es erlebt habe. Mein Name ist Heidi. Ich bin die, die ständig gemobbt wurde.

Als ich damals von meinem Dosenöffner gefunden wurde, fand ich es erst gar nicht gut, ich wollte einfach ausrücken. Aber die Hand die da kam war schneller. Dann wurde ich in einem Handtuch eingewickelt und transportiert. Ich hielt ganz still, tat so als ob ich schlafe. Es war ja soooo schön warm. Man fuhr mit mir zum Tierarzt. Ich wurde untersucht, entwurmt, entfloht. Das war das beste, bei mir hatte sich doch einiges festgesetzt. Habe ich eigentlich schon erzählt, daß ich gerade mal ca. 4 Wochen alt war. Also ab wieder ins warme Handtuch. Dann hörte ich jemanden sagen, ich werde sie behalten. Was das? Sollte ich öfter in diesem Handtuch schlafen können?

Zu Hause angekommen, wurde ich erstmal etwas abgeschirmt. Heute weiß ich auch warum. Mir wurde mein eigenes Reich geschaffen.

Oh, Oh und dann kam sie. Groß, ziemlich stark und schwarz-weiß. Sie schnupperte an meinem Reich und sprang oben rauf. Ich habe erstmal in meine Höhle verzogen. Mit der Zeit, durfte ich dann doch mein Reich auf Dauer verlassen. Diese große schwarz/weiße, die Flecki genannt wurde, wollte aber nicht mit mir spielen. Also spielte ich mit meinem Dosenöffner und mit mir selbst. Die große ließ mich zwar nicht überall hin, aber ansonsten ließ sie mich in Ruhe.

So lebten wir eine ganze Weile. Dann sind wir umgezogen. Die Wohnung war größer und wir hatten mehr Platz.

Mit der Zeit wurde Flecki immer munterer und störte mich immer öfter beim spielen. Ich konnte mich nicht mehr ganz frei bewegen. Wenn ich mit meinem Dosenöffner gespielt habe, kam sie immer öfter dazwischen. Einen guten Schlafplatz im Wohnzimmer fand ich auch nicht mehr. Also zog ich mich immer mehr ins Schlafzimmer zurück. Das war komisch, aber da ließ sie mich in Ruhe.

Sobald ich ins Wohnzimmer kam, wurde ich von Flecki beobachtet und manchmal nicht mehr aus den Augen gelassen. Und dann passierte es: Irgendwann kam ich wohl zu nahe und sie fühlte sich bedrängt. Sie jagte mich wütend quer durch die Wohnung. Ich hatte panische Angst und habe gefaucht und geschrien. Danach dauerte es ein paar Tage bis ich sie wiedersah. Mein Dosenöffner gab mir Tropfen mit Bachblüten, damit ich erst mal wieder runterfahren konnte. Hat mir auch geholfen.

Von da an fühlte ich mich nicht mehr sicher. Flecki hat wohl Geschmack daran gefunden mich immer wieder durch die Wohnung zu jagen. Die Abstände wurden immer geringer. Nach jedem Mal hatte ich mehr Angst. Ins Wohnzimmer traute ich mich nur noch selten. Wenn unserer Dosenöffner mit Flecki gekuschelt hat, habe ich von weitem zugesehen. Ich wollte doch auch unbedingt. Irgendwann ging dann mein Dosenöffner immer mit mir ins Schlafzimmer und hat da mit mir gekuschelt.

Eines Tages war es dann wieder so weit. Flecki jagte mich wieder durch die ganze Wohnung. Es war schrecklich. Ich wußte vor lauter Angst nicht mehr wohin. Unser Dosenöffner konnte sie auch nicht aufhalten. Dann wurde Flecki im schlafzimmer eingesperrt, damit ich mich wieder beruhigen kann.

Und dann wurde es ganz schlimm, ich wurde aus dem Haus transportiert. Man brachte mich in eine Pension, wo ich jetzt alleine wohne. Ab und zu kommt mal jemand zu mir, um mit mir zu kuscheln. Das ist ja schon toll, reicht mir aber nicht. Ich möchte wieder zu einem Dosenöffner, der immer für mich da ist. Der mit mir spielt und mit mir kuschelt wenn ich es will. Bei dem ich wieder nachts ins Bett kann und mich anschmiegen kann, wie früher. Will mich vielleicht jemand? Ich bin auch ganz lieb.

Eure Heidi

 Hurra, Ich habe ein neues Zuhause gefunden. Es scheinen ganz liebe Leute zu sein. Nun muß ich erstmal sehn, wie es da zu geht. Bin ja jetzt erst angekommen. Fr. 21.10.2011